Am 3. August  überqueren wir die Grenze nach Sambia und machen in Chipata einen Versorgungs Zwischen Stopp bevor wir Richtung Sourth Luangwa Park  weiterreisen.Den Luangwa erreichen wir einen Tag früher als geplant und übernachten im Crocodile Camp, da unser gebuchter Platz im Wildlife Camp noch nicht frei ist. Am nächsten Tag können wir dort direkt am Fluss campieren und einmal mehr den grandiosen Sonnenuntergang  bewundern. Eine weitere Überraschung ist die Familie Bär aus der Schweiz, die mit ihren 2 Kindern und ihrem  zum Camper umgebauten Feuerwehr Auto auf dem Nachbar Platz stehen. Wie immer ist es sehr spannend von den Erlebnissen anderer Reisender zu hören. Wie schon beim letzten Mal gibt es Elefanten Besuch im Camp. Seit jedoch der Platz Besitzer gewechselt hat, herrscht ein anderer Umgang mit den sanften Riesen. Die Angestellten verscheuchen den Elefanten. Schade, denn genau solche Begegnungen die bei ein bisschen Vernunft und Rücksicht sehr friedlich verlaufen, machten in der Vergangenheit das Campen an diesem Ort so speziell. Die diebischen Paviane werden nicht verscheucht und wir können keine Autotür offen lassen oder gar etwas Essbares draussen stehen haben. Bei der Pirschfahrt am anderen Morgen finden wir ein schläfriges Löwenrudel mit Jungen und am Flussufer fällt uns ein penetranter Geruch und eine ganze Ansammlung von Geiern auf. Dort liegt ein Kadaver eines Elefanten, der vordere Teil des Schädels mit den Stosszähnen ist abgetrennt. Wir fragen uns ob das Wilderer getan haben. Die Park Ranger behaupten, es sei ein natürlicher Tod gewesen und sie hätten die Zähne entfernt, ob es wahr ist wissen wir nicht.  Am Fluss Ufer drängen sich viele grosse Krokodile und  mit dem Feldstecher erkennen wir, dass sie einen Hippo Kadaver zerreissen.Zu unserem grossen Erstaunen können wir beobachten wie eine Gruppe von etwa 20 Giraffen durch den Fluss watet, trotz der zahlreichen Krokodile. Als sie fast das gegenüberliegende Ufer erreicht haben, bekommt es eine Giraffe mit der Angst zu tun und sofort dreht ein Teil der Herde um und galoppiert zurück.

Leider wird Walter krank und da er hohes Fieber hat nimmt er vorsichtshalber die Malaria Medikamente. Danach geht es etwas besser, aber gut ist es noch nicht. So nimmt er noch weiter Antibiotika, und ruht sich viel aus. Auf einem  Campsite im Nsefu Sektor nutze ich die Reisepause, um unseren Wäscheberg zu reduzieren. Als ich vom Wasserhahn zurückkomme, stockt mir fast der Atem. Direkt unter Walters Liegestuhl hat sich am Kopfende eine Puff Otter zusammengerollt. Er hört mich und bewegt sich nicht, wenn er die Hand rausgehalten hätte, wäre sie genau über dem Schlangenkopf gelandet. Die Schlange bemerkt mich und macht sich sofort aus dem Staub, zum Glück, denn meistens flüchten die Puffottern nicht, sondern wehren sich gegen Störenfriede. Ihr Biss ist ohne Gegengift tödlich. Am nächsten Tag suchen wir die Wildhunde leider erfolglos. Dafür liegt eine lange Spei Kobra  auf der Fahrspur, die sich empört aufrichtet als sie unser Auto sieht. Als wir in der Mittagshitze unter einem Schattenbaum stehen, umringt uns eine Elefantenfamilie die dort wohl auch Schatten gesucht hat, nun aber weiterwandert. Elefanten fast zum Anfassen hat es dann nochmals bei der Rezeption des Wildlife Camps, wo ich gerade unseren Aufenthalt bezahlen will. Ich darf nicht zu Fuss zum Campingplatz zurücklaufen, sondern werde im Jeep chauffiert. Die Gruppe mit Jungen verjagen sie zum Glück nicht.

Auf der Rückfahrt besuchen wir Jim und Lena in Chipata, die wir bei unserem ersten Aufenthalt im South Luangwa Park kennengelernt hatten. Auf der Fahrt nach Lusaka sehen wir immer wieder Waldbrände und am Strassenrand stehen reihenweise Holzkohlesäcke. Menschen ohne Einkommen oder eigenes Ackerland stellen Holzkohle her um zu überleben. Chinesische Händler kaufen die Kohle und schicken sie nach China. Ein Drama für die Wälder Afrikas. Wir übernachten auf dem Campingplatz des  Luangwa Bridge Camps, dort begegnet uns das  Rollende Hotel. Diesen roten Laster haben wir bereits bei mehreren unserer Reisen angetroffen und prompt ist ein Schweizer Ehepaar dabei, das während der vergangenen 20 Jahre  fast alle Kontinente auf diese Art  bereist hat. Für uns wären die sargartigen Schlafkojen und die grosse Gruppe nicht das Richtige.

In Lusaka hoffen wir unsere Lichtmaschine und die defekten Dieselleitungsverbindungen reparieren zu können. Leider klappt das nicht. Wir brauchen einen neuen Alternator und bis dieses Teil aus Windhoek in Lusaka ankommt kann es lange gehen. Die Verbindungen der Dieselleitung scheinen nun dicht zu halten und notgedrungen beschliessen wir nach Namibia zu fahren, um bei Katima Mullilo eine neue Lichtmaschine einbauen zu lassen. Dadurch muss das Packet aus Windhoek nicht den Zoll passieren. Wir können nur hoffen dass sie nicht vorher ganz kaputt geht.

Wir bestaunen ein weiteres Mal die Victoria Fälle von der Sambia Seite bei Livingstone, der Fluss hat sehr viel Wasser. Ein farbiger Regenbogen spannt sich über das tosende Wasser, die Kulisse ist atemberaubend schön. Auf der Weiterfahrt übernachten wir wieder am Sambesi und sind auf der Kubu Campsite die einzigen Gäste. Am gegenüberliegenden Ufer liegt ein Nationalpark von Simbabwe. Wir können Tiere beobachten und nachts hören wir Löwen. Leider ist die Strasse Richtung Grenze bei Shesheke streckenweise in einem miserablen Zustand und wir sind froh, als wir die Mega Potholes  endlich hinter uns lassen und in Namibia einreisen ohne dass etwas am Auto kaputt gegangen ist. Wir verbringen  eine Nacht auf dem schönen Camping der Namwi  Lodge und freuen uns an den Eisvögeln die am Ufer des Kwando fischen. Am nächsten Tag wird unsere neue Lichtmaschine eingebaut und der freundliche Werkstattbesitzer verlangt nicht einmal Geld dafür. So geben wir seinen Arbeitern wenigstens ein gutes Trinkgeld.


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