Zunächst geht es in Tansania ein Stück der Küste entlang und dann nördlich des Selous Schutzgebietes ins Landesinnere. Gerne hätten wir dort noch Zeit verbracht, aber der Weg nach Namibia ist noch weit. In der Nähe des Mikumi Parks übernachten wir auf dem Campingplatz der Tan Swiss Lodge und erfahren vom Besitzer (ist ein Schweizer) Interessantes über das Leben eines Ausländers in Tansania. Wir leisten uns eine Übernachtung auf einem Campingplatz im Park, damit wir so früh wie möglich auf Pirschfahrt gehen können. Noch bei Nacht weckt uns der Piep Ton des Handys. Wir beeilen uns, nur um dann feststellen zu müssen, dass das Auto nicht anspringt. Notgedrungen verbringen wir den halben Morgen den Motor wieder zum Laufen  zu bringen. So verpassen wir eine Löwenfamilie mit Jungen und fahren einigermassen enttäuscht zurück zur Tan Swiss Lodge. Ein Mechaniker aus dem Ort kommt, denn wir haben bemerkt, dass irgendetwas noch nicht richtig funktioniert. Der Fehler lag an einer kaputten Verbindung der Dieselleitung, das hat dazu geführt, dass Luft angesogen bzw. zu wenig Treibstoff in den Motor gepumpt wurde.

Wir durchqueren die Berge Richtung Iringa, von wo wir zum Ruaha Park wollen. Da wir schon einmal dort waren, wissen wir dieses Mal, wo es schöne Plätze zu campieren gibt. Die lästigen Tse Tse Fliegen versuchen wir mit den Moskitonetzen an den Autofenstern so gut wie möglich aus zu sperren. Solange keine dornigen Äste in die Fahrspur hängen, klappt das ganz gut, ansonsten bin ich immer wieder mit flicken beschäftigt. Unser Campingplatz liegt am Fluss neben einem grossen, alten Ana Tree. Der trägt gerade Früchte und viele Tiere fressen die rötlichen Schoten sehr gerne. Prompt bekommen wir am Abend Besuch von einem Elefanten Bullen. Gut stehen wir nicht unter dem Baum. Wir sitzen vor dem Bus vor dem Feuer und beobachten ihn beim schmatzen, er uns ebenfalls. Er ist neugierig, aber auch etwas nervös und kommt trotz des Feuers bis auf wenige Meter auf uns zu. Aus der Nähe wirkt er hinter dem Feuer riesig und wir sind erleichtert, als er abdreht.

Wir können am nächsten Morgen Hyänen aus der Nähe beobachten, Herden von Elefanten, Giraffen, Antilopen, Hippos und grosse Gruppen von Pavianen und Meerkatzen. Viele verschiedene Vogelarten können wir nur mithilfe unseres Vogelbuches bestimmen. Manchmal sonnt sich ein meterlanger Waran, und flüchtet schnell wenn wir uns mit dem Auto nähern. So interessant die Fahrten durch den Park waren, so schlecht ist der Weg auf der Rückfahrt nach Iringa. Oft fahren wir Schrittempo und werden trotzdem durchgeschüttelt. Kein Wunder dass uns da ein Polizist nervt der Geld verlangt, weil Walter nicht angeschnallt ist. (Jedes andere Auto ist vollgestopft mit Passagieren, stehend, sitzend wo immer ein bisschen Platz ist!) Natürlich bezahlen wir nichts, aber Nerven kostet es trotzdem.

Auf der Asphaltstrasse südwärts entdecken wir kurz vor der Kisolanza Farm den Jolly Farmer Shop, wo wir so exotische Dinge wie tiefgefrorenes Rindfleisch  und Käse kaufen können. In Tansania gibt es unzählige Speed Humps und Radar Kontrollen. Trotzdem haben die Einheimischen einen extrem gefährlichen Fahrstiel. Bisher hatten wir immer Glück, aber am 28. Juli auf der Fahrt nach Mbeya erwischt uns das Pech innerhalb einer viertel Stunde gleich 2 Mal. Zuerst rammt uns ein Minibus von der linken Seite, als er nach einem Halt zurück auf die Überlandstrasse fährt, ohne auf den Verkehr zu achten. Schon früh haben wir erfahren, dass Ausländer bei einem Unfall keine Chance haben und höchstens als Geld Quelle dienen, egal wer schuld war. Also fahren wir Zähne knirschend und etwas verstört weiter. An unserem Auto hat es nur eine kleine Delle und ein paar Kratzer gegeben. Die Strasse schlängelt sich kurvig durch die Berge und trotzdem wird an unübersichtlichen Stellen immer wieder überholt. Als uns so ein Kamikaze Fahrer in einer Kurve überholt, kommt  ein Bus entgegen und es gibt um ein Haar zu einen Frontal Zusammenstoss. Wir bremsen, er schneidet uns den Weg ab, dabei gerät er ins Schleudern, überfahrt fast einen Fussgänger der gerade noch zu Seite springen kann und fährt dann mit Vollgas davon. Als wir etwas geschockt anhalten können wir unser Glück fast nicht fassen,  es hat wieder nur Kratzer am Blech gegeben. Nicht aus zu denken was passiert wäre, wenn er den Fussgänger angefahren hätte.

Obwohl wir ursprünglich nach Sambia reisen wollten und die Route durch die Berge im Osten nehmen, beschliessen wir nun die einfachere Variante durch Malawi zu nehmen.


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