Nach der Regenzeit ist alles überraschend grün. Besonders die Kalahari in Botswana hat uns mit grossen Tierherden inmitten von hohem Gras überrascht. Teilweise können wir vom Auto aus gerade noch darüber hinweg schauen.

Aber besser alles der Reihe nach. Am 5. April landet das Flugzeug der Air Namibia auf dem Hosea Kutako Flughafen des noch nächtlichen Windhoek. Als unsere Koffer durch den Röntgenscanner gerollt werden, entdeckt der Zoll die mitgebrachten Autoteile. Weil sie uns glauben, dass sie für ein "special equipment for a handicaped adopted car" sind müssen wir nach einigem Palaver keinen Zoll zahlen. Es dauert weitere 4 Tage, bis wir endlich alles parat haben und Richtung Botswana aufbrechen können. Allein der Einbau der zusätzlichen Federn braucht einen ganzen Tag. Die Zusatzbatterie ist kaputt, Frank Schimmel kann uns zum Glück eine der richtigen Grösse besorgen. Die Schiebetür lässt sich nicht mehr schliessen und wir sind sehr froh, dass die Werkstatt eine vorrübergehende Lösung findet, bis wir beim nächsten Afrikaaufenthalt ein neues Türschloss mitbringen können. Auf dem Urban Camp in Windhoek haben wir verschiedene andere Reisende getroffen, die ebenfalls im eigenen Auto unterwegs sind. Es war spannend von ihren Reiseerlebnissen zu hören, auch bei ihnen gab’s ab und zu was am Auto zu flicken.

Am 9. April überqueren wir bei Gobabis die Grenze nach Botswana. Neben der Strasse ist ein breiter Grünstreifen, der jetzt tatsächlich mit grünem, hohem Gras bewachsen ist. Die vielen freilaufenden Kühe und Esel sind rund und haben ein glänzendes Fell. Ganz anders, als während der trockenen Jahreszeit, wenn sie kaum Futter finden und ganz abgemagert sind. Besonders die Esel lieben es, dösend mitten auf der Strasse Pause zu machen und wir müssen sie fast anschieben, damit sie langsam zur Seite trotten. Am gleichen Tag erreichen wir Maun, da aber am Wochenende die staatlichen Nationalparkbüros zu haben, nützen wir die Wartezeit und machen auf dem Campingplatz am Ufer des Tamalakane Rivers unter schattigen Bäumen erstmal Pause. Dort treffen wir Doris und Manfred aus Augsburg wieder und beschliessen zusammen einen Rundflug übers Okavangodelta zu buchen. In der kleinen Maschine hat jeder einen Fensterplatz, das Delta ist nach kräftigen Regenfällen grün, obwohl erst in einem Monat die grosse Flut aus Angola erwartet wird. Überall grasen grosse Antilopenherden, Giraffen, Flusspferde und Elefanten. Wir fahren noch für 3 Tage ins Moremi Wildreservat und staunen auch dort, über das üppige knapp 2m hohe Grass. Wir sitzen im Bus hoch genug, um gerade noch darüber hinweg zu sehen, trotzdem ist es schwierig die Tiere in all dem Grün zu finden. Am ehesten noch solche mit langen Hälsen oder grossen Ohren. Es ist wunderschön in dieser Landschaft unterwegs zu sein, besonders die nächsten Tage in der Nxai Pan. Dort grasen hunderte von Zebras. Einzelne Bauminseln unterbrechen endlose Grasflächen, dazwischen weiden Gruppen von Giraffen, Gnus und Impalas, manchmal auch einzelne Springböcke und Strausse. Die Zebras haben um diese Zeit viele Fohlen, die in wildem Galopp und übermütigen Bocksprüngen zwischen all der gestreiften Verwandtschaft umher rennen. Natürlich freuen sich auch die Löwen über so ein üppiges Nahrungsangebot, genauso wie wir, wenn wir sie beobachten können. Einige Elefantenbullen sehen wir umherstreifen, alle lassen sich von unserer Anwesenheit kaum stören. Erst als wir den Park wieder verlassen, ist einer davon schlechter Laune. Aus der Drüse an der Seite seines gewaltigen Kopfes strömt dunkel eine Flüssigkeit, was auf seine Erregung hindeutet. Wütend stellt er die Ohren auf, aber er rennt zwischen den Büschen langsamer, als wir mit dem Auto auf der Sandspur fahren können. Freude machen uns die Giraffengruppen, die hier sogar ihren typischen Spagat machen, um von dem grünen Grass zu weiden, bisher sahen wir sie in dieser Stellung nur beim Wasser trinken.

Zurück in Maun füllen wir nochmal alle Vorräte, auch zusätzliche Kanister mit Wasser und Diesel, bevor die Reise in die einsame Zentral Kalahari weitergeht. Dort gibt es für 8 Tage keine Versorgungsmöglichkeiten, auch kein Wasser.

Da entdeckt Walter bei der vorderen linken Antriebswelle Fettspuren. Es stellt sich heraus, dass wohl beim Einbau der Federn die Gummimanschette kaputtgegangen ist, die nun einen kleinen Riss hat, wo das Fett des Lagers herausdrückt. Guter Rat ist teuer, denn wir wollen nicht noch einmal Sand dort drin haben, das war uns vor 3 Jahren nördlich von Maun passiert. Schliesslich flicken wir den Riss mit einem Veloflick und kleben Isolierband darüber. Dann rufen wir mit dem Satellitentelefon in Maun an und machen einen Termin mit der Werkstatt ab. Wir hoffen, dass unser Behelf für die kommenden Tage halten wird. Ansonsten hätten wir den ganzen Weg wieder zurückfahren müssen.

Der erste Halt im Deception Valley beschert uns einen grandiosen Sonnenuntergang, mit einer Kulisse wie wir uns Afrika immer vorgestellt haben, um die hundert verschiedene grasende Antilopen, auf einer weiten Ebene mit verstreuten Schirmakazien. Die einzelnen Campingplätze sind weit voneinander entfernt, so dass man von anderen Campern nichts bemerkt. Meist gehört ein oben und unten offener Holzverschlag mit Plumpsklo und Eimerdusche (Wasser muss man selbst bringen) und eine Feuerstelle dazu. Beim Eindunkeln beginnt das Konzert der "Barking Geckos" mit ihren erstaunlich lauten Klick- Stimmen. Wir staunen, als sich einer nahe beim Auto sogar fotografieren lässt. bisher waren sie bei allen Versuchen immer blitzschnell in ihren Löchern verschwunden. Es gibt Eintopf vom Potje auf dem Feuer und ein Löwe und Hyänen lassen ihre Rufe hören. Am nächsten Morgen fahren wir bei Sonnenaufgang weiter und haben Glück, denn wir finden 2 Löwenmännchen die sich im Gras nahe des Weges ausruhen. Warum ein Löwe so mager aussieht ist uns ein Rätsel, denn es gibt so viele Antilopen mit Jungtieren, an Beute sollte es also nicht mangeln. Obwohl es langsam Winter wird, steigen die Temperaturen doch am Tag auf 30 Grad, nachts schlafen wir bei angenehmen 15 Grad gut. Die Wege im Park sind teilweise während der Regenzeit mit tiefen Spuren kaputtgegangen. Sobald der Matsch abtrocknet wird er bretthart und man muss ständig aufpassen, nicht in die Löcher und Gräben zu rutschen. Dabei schaukelt der Bus wie ein Schiff bei hohem Wellengang. Wir schaffen oft nicht mehr als 15km/h, dafür wird aber das Auto geschont und sitzt nicht irgendwo auf. Mindestens der Beifahrer hat genügend Zeit, nach Tieren Ausschau zu halten. Es begegnen uns meist nicht mehr als 3 Autos am Tag.

Bevor das Klima immer trockener wurde, etwa 20 000 Jahre vor unserer Zeit, befand sich ein Grossteil Botswanas von ca. 80 000 Quadratkilometern unter einem riesigen Binnensee. Der nun ausgetrocknete Fluss Letiahau war einer der Zuflüsse. Heute sind nur noch Salzpfannen und eine stellenweise 200 m dicke Sandschicht übriggeblieben. In diesem gigantischen Becken versickern weiter nördlich die Fluten des Okavango, der Tiere und Menschen mit dem lebensnotwendigen Nass versorgt. Auch die Gewitterstürme der kurzen Regenzeit liessen das grüne Grass und die Blumen wachsen, die nun ein Heer von Schmetterlingen und anderen Insekten anziehen. Manchmal sieht es ein bisschen aus wie Schneegestöber, wenn viele weise und hellgelbe Falter mit dem Wind durch die Luft flattern. In der sandigen Spur krabbeln 5 cm lange Grillen und gut 3 cm dicke schwarze Käfer. Eidechsen und Agamen flitzen blitzschnell ins Gras, wenn unser nahendes Auto ihr Sonnenbad stört. Zweimal können wir noch knapp ausweichen bzw. anhalten, weil träge Puffottern auf dem Weg liegen. Ihr Biss ist tödlich und sie verschwinden nur sehr langsam, obwohl sie die Vibration des Autos sicher schon früh gespürt haben. Darum sind sie genau wie die Mambas so gefährlich, weil sie vor dem nahenden Menschen nicht fliehen sondern angreifen. Sie machen auch vom Auto aus noch Eindruck, mit dem gezackten beige/braunen Muster auf der schuppigen Haut und dem gedrungenen, dicken, fast einen Meter langen Körper. Die meisten Autos sind einiges schneller unterwegs als wir, und so lag eine Schlange überfahren auf der Spur. Auf der Hut sein müssen wir immer vor grossen Löchern, sei es weil sich Autos während der Regenzeit eingegraben hatten, oder weil Erdhörnchen, Erdferkel oder Erdwölfe ihren Bau auf dem Weg oder direkt daneben ausgebuddelt haben. Knorrige Dornbüsche wachsen von der Seite in den Weg und kratzen immer neue Linien in den Lack und die Fenster, da hilft alles Slalomfahren nichts mehr.

Sekretärvögel schreiten durchs wehende grün-gelbe Gras Meer auf der Suche nach Echsen und Schlangen und immer wieder sehen wir Riesentrappen, die schwersten noch flugfähigen Vögel. Sie machen ähnlich wie die Kamele, mit einem immer hochgetragenen Kopf einen lustig, hochnäsigen Eindruck. Wenn wir ihnen zu nahe sind erheben sie sich recht schwerfällig in die Luft und landen meist nicht weit entfernt. Wieder sehen wir Giraffen weiden, das Futter muss sehr verlockend sein, dass sie sich die Mühe machen die Beine weit zu spreizen, damit sie mit dem Maul bis zum Boden runter können. Zwei Geparden liegen in der Nähe einer etwa 100 Tiere zählenden Springbock- Herde unter einem Baum im Schatten. Anscheinend haben sie schon Beute gemacht, denn sie erheben sich nicht von ihrem Schattenplätzchen, so wird es leider nichts mit Fotos machen. Ein Löwe hat am Morgen wahrscheinlich ein Stachelschwein erbeutet, denn am Weg liegt ein ganzer Haufen schwarz weiser Stacheln, ausser ein paar Blutflecken ist von dem Tier nichts übriggeblieben, vielleicht haben sich die Schildraben, die in der Nähe auf einem Baum sitzen auch noch bedient. Vor allem in der Trockenzeit ernähren sich die Kalahari Löwen in der Hauptsache von Stachelschweinen. Wir haben in einem Büro mal ein Bild eines Löwenmännchens gesehen, der das ganze Gesicht mit Stacheln gespickt hatte, die Jagd ist selbst für den König der Tiere manchmal schmerzhaft.

Auch für uns gibt es Dinge, die wir am liebsten nie erlebt hätten, bei jedem Regenbogen muss eben auch Regen sein. So war gestern ein Tag zum vergessen. Bei Sonnenaufgang machten wir uns auf den Weg, um an einem schönen Plätzchen fürs Frühstück später anzuhalten. Wir waren dann stundenlang auf der Suche, um schliesslich nach 5 Stunden Fahrzeit an einem sandigen Platz mit wenig Schatten notgedrungen Pause zu machen. Es war um die Mittagszeit schon heiss und wir versuchten wenigstens das Führerhaus vom Bus in den kleinen Schatten eines Busches zu manövrieren. Durch ein Missverständnis wäre Walter beim Rangieren um ein Haar unters Auto gekommen. Auf der Weiterfahrt habe ich mich verleiten lassen, auf einem sandigen Wegstück ohne Löcher mal 30km/h zu fahren, mit dem traurigen Ergebnis, dass ich einer kleinen Schildkröte nicht mehr ausweichen, geschweige denn anhalten konnte, leider war sie sofort tot. Man fährt in den Sandspuren fast wie auf Schienen und schnelle Manöver sind so gut wie unmöglich. Bereits beim Ein Dunkeln erreichten wir dann unseren gebuchten Bush Campingplatz und mussten feststellen, dass eine Gruppe Südafrikaner unseren Platz schon in Beschlag genommen hatte. Wir könnten uns ja dazustellen meinten sie ganz gönnerhaft (direkt neben das Plumpsklo sonst war alles belagert!) Wir fanden an einer anderen Stelle zum Glück einen Stellplatz. Die Pechsträne war damit endlich vorbei. Wir machten Feuer, um nach dem Abendessen auf der Glut im gusseisernen Potje ein schönes braunes Brot zu backen (das gekaufte war schimmlig geworden). Jetzt haben wir nach einigen schwarzen "Produkten" den richtigen Abstand und die ideale Backzeit herausgefunden und können uns morgen auf ein frisches Brot zum Frühstück freuen. Es hat wirklich sehr gut geschmeckt (vielleicht auch nur darum, weil es in den letzten Tagen vor allem halb oder ganz trockenes Brot gab). Nach dem ausgiebigen Z`Morge bei einem Wasserloch, wo wir verschiedene Tiere gut beobachten konnten, kam auch ein Gepard zum Trinken. Anscheinend war unser grüner Bus hinter den Büschen keine Gefahr für ihn, denn als wenig später ein Jeep ankam, rannte er sofort weg.

Am kommenden Tag ging der Weg vom Tsau Gate zunächst im Sand dem Kuke Fence entlang bis zur Hauptstrasse. In Maun konnten wir in den 100 Liter Tank 105 Liter Diesel einfüllen (zur Not hätten wir noch 20 Liter im Ersatzkanister gehabt). Wir campieren wieder am Fluss auf dem schönen Camping des Sedia Hotels, wo wir ein weiteres Mal auf andere Langzeitreisende treffen. Vor kurzem haben wir Vreni und Ernst mit ihrem Allradsprinter aus der Schweiz und 2 Engländer mit einem Lastwagen getroffen. Dieses Mal stehen dort Marion und Walter mit ihrem MAN LKW aus Deutschland. Es ist immer spannend die verschiedenen Reisegeschichten zu hören. In der Sunrise Motors Werkstatt wird von Mr. Pieter und seinem Arbeiter am anderen Tag eine neue Gummimuffe um die vordere Antriebswelle eingebaut. Wie sich herausstellt war noch genug Fett im Lager. So können wir unser "Bastel" auf der anderen Seite gut bis Windhoek lassen. Wir sind sehr froh um diese kompetente Werkstatt, die wesentlich besser ausgestattet ist, als die Mats Garage in Windhoek. Die werden wir nun sicher nicht mehr aufsuchen, haben sie doch beim Einbau der Federn beide Gummimanschetten kaputt gemacht (vielleicht haben sie es auch gar nicht gesehen, denn ihre Arbeitslampen waren ihre Handys).

Auf dem Weg zum KPT passieren wir wieder die Veterinärkontrolle und alle Milch und Fleischprodukte wandern vorrübergehend in den Kleiderschrank. Prompt will der Beamte in unsere Kühlbox schauen. Er ist nur schwer davon zu überzeugen, dass es keinen Sinn macht Walters Schuhe in die dreckige "Desinfektionslösung" zu tunken. Bald verlassen wir bei Hukuntsi die Asphaltstrasse und wechseln auf die tiefsandige Strecke zum Ost Gate der Mabuasehube. Nun brauchen wir einige Male den Allrad. Allerdings sind wir mit 160 Liter Diesel und 130 Liter Wasser auch ziemlich beladen. Dazu kommt noch zusätzliches Brennholz und Lebensmittel für 2 Wochen. Als wir am 2. Mai das Ost Gate des Parks erreichen, erinnert sich eine Dame an der Rezeption sogar noch an uns. Da wir ein Tag früher als geplant dort sind, bekommen wir den Reservecampingplatz 2, von wo aus wir direkt auf die Mpayathutlwa Pan schauen können.

Mittlerweile kühlt es nachts schon bis auf 4 Grad ab und ein kühler Südwestwind bläst abends ins Feuer. Selbst am Horizont leuchten noch unzählige Sterne, und wir hören in der Dunkelheit eine Gruppe Löwen, die hinter unserem Campingplatz vorbeizieht. Rufe von Hyänen und das Gejaule der Schakale übertönen die Klickgeräusche der Geckos und das Zirpen der Grillen. Am anderen Morgen sehen wir ihre Spuren im Sand. Leider zeigen sich die Löwen tagsüber nicht mehr. Wir hätten gerne die Kleinen gesehen, von denen letztes Jahr ein Neugeborenes von seiner Mutter durchs hohe Gras getragen wurde. Nach der guten Regenzeit müssen sie nicht täglich zum Wasserloch kommen und sind darum schwer zu finden. Wir haben Glück und können einer Gruppe Erdmännchen lange zuschauen, wie sie nach Insekten graben. Dabei steht mindestens eines immer Wache, um vor Raubvögeln oder anderen Gefahren rechtzeitig zu warnen. Sie sind irritiert, weil immer wieder ein grosser Geier am nahen Wasserloch landet. Die Ohrengeier baden im Wasser, sie sind mit ca. 3m Flügelspannweite die grössten und kräftigsten Geier. Bisher wussten wir nicht, wie reinlich sie sind, sie putzen sich und trocknen mit ausgebreiteten Flügeln ihr Gefieder.

An Walters Geburtstag gibt es einen Kuchen inklusive 3 Kerzen zum ausblasen und zum Abendessen Eintopf über dem Feuer. In der Nacht zieht ein kräftiges Gewitter auf und danach regnet es in Strömen. Am anderen Morgen krabbeln 20 cm lange Chololos (Tausendfüssler) in den sandigen Fahrspuren und wieder begegnet uns eine Puffotter. Wir haben die Hoffnung den Löwen von letztem Jahr noch zu begegnen schon fast aufgegeben, als eines der Männchen am frühen Morgen ganz in der Nähe nach seiner Familie ruft. Kaum habe ich den Behälter unter dem Wasserhahn aufgefüllt, kommt er auch schon an getrottet. Sicher lag er im Gras versteckt und hat nur auf das Geräusch des fliessenden Wassers gewartet. Gut habe ich schon mit sowas gerechnet, trotzdem ist es kribbeliges Gefühl, wenn ein so grosses Raubtier keine 30m entfernt direkt auf einem zuläuft, auch wenn er nur an Wasser will, und das Auto einige Schritte entfernt steht. Er leckt die Schüssel ganz leer und lässt uns dabei kaum aus den Augen.

Nach einer Woche mit weiteren Tierbegegnungen (Oryx, Kuhantilopen, Gnus, Springböcke, Löffelhunde, Schakale, Erdhörnchen und allerlei Vögel) machen wir uns auf den Weg zum Nossobtal, wo wir es beim letzten Mal erst nach mehreren Anläufen über die hohen Sanddünen geschafft hatten. Wir haben ungute Erinnerungen da die Querblattfeder dort gebrochen ist. Zunächst kommen wir bestens voran, meist sogar ohne Allrad. Michael und seine Frau aus Deutschland mit einem Toyota Landcruiser kommen uns als Einzige entgegen. Sie haben viel Erfahrung in Afrika und waren zuvor mit ihrem MAN Lastwagen lange hier unterwegs. Jetzt fahren sie mit dem kleineren Auto dahin, wo der Grosse nicht hinkonnte. Sie berichten von einer 2 Stündigen "Hilfsaktion", als sie einen Südafrikaner über die letzte hohe Düne schleppen mussten. Er hatte sich dort im Sand festgefahren. Wir reduzieren nun den Reifendruck auf 1.8 bar um kein Risiko einzugehen. Wieder klappt alles gut und wir brauchen nicht mal die Untersetzung, die Strecke ist viel leichter zu fahren, als beim letzten Mal. Eine sehr grosse Herde Eland Antilopen kreuzt die Fahrspur, leider sind sie für ein gutes Foto zu schnell verschwunden. Im Sand sehen wir auch die Spuren von grossen Katzen, können aber nur noch einmal einen Löwen beobachten. Da in dieser Jahreszeit leider alle Campingplätze ausgebucht sind, verlassen wir am 13. Mai den KTP.

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