Am 5. Oktober überqueren wir bei Mata Mata die Grenze nach Namibia und fahren auf direktem Weg nach Windhoek. Den ursprünglichen Plan zum Fish River Canyon im Süden zu fahren mussten wir gezwungenermassen aufgeben. Nun hoffen wir, dass wenigstens ein Federblatt noch ganz ist. So könnte man aus den beiden kaputten (die erste haben wir ja aus Lusaka mitgenommen) eine ganze Feder machen. 2 Tage später stehen wir morgens um 7 Uhr in der Mats Garage. Unsere Hoffnung, dass sie schneller sind als die Arbeiter damals in Lusaka verflüchtigt sich schnell und vor allem Walter kann fast nicht zusehen, wie umständlich sie vorgehen. Wenigstens ist ein Federblatt noch ganz, aber diese Nacht verbringen wir in der Werkstatt, weil sie nicht fertig geworden sind. Am nächsten Morgen können wir kurz vor Mittag endlich weiterfahren. Mit gemischten Gefühlen, denn nun wissen wir wirklich nicht wann es wieder knallen wird. Über den 2000m hohen Gamsbergpass fahren wir zur Gästefarm Roiklipp. Dort finden wir einen schönen Platz mit einer grandiosen Aussicht. Wir haben das Glück, dass gerade Hobby Astronomen ihre Ferien auf der Farm verbringen. Auf einer Plattform haben sie ihre Teleskope aufgebaut, wo sie in den mondlosen Nächten die Sterne beobachten. Freundlich beantworten sie all unsere Fragen und lassen uns bereitwillig durch ihre Instrumente schauen. So bestaunen wir die grosse und die kleine Magellansche Wolke, den Andromeda Nebel, den Pferdekopfnebel, Alpha Centauri, die Überreste einer Super Nova aus dem Jahr 1100 n. Chr. und noch vieles mehr, wovon ich die Namen nicht behalten konnte. Nun wissen wir einiges mehr über den Sternenhimmel.

Danach ging die Fahrt weiter ans Meer, wo wir fast nicht glauben konnten, dass es plötzlich kühl und neblig war. Walvisbay wie wir es in Erinnerung hatten. Nach der Hitze hätten wir allerdings nicht für möglich gehalten, dass die kalte Meeresströmung so viel Einfluss auf die Temperatur an Land hat. Leider war Franz Loubser grad auf Tour, so dass wir mit ihm nicht in die Dünen fahren konnten. Seine Frau buchte uns bei einem Bekannten eine Fahrt im Landrover über die Dünen zum Sandwich Harbour, was etwa 5 Stunden hin und zurück dauert. Der Fahrer war ein alter Hase, der uns viel erklärte und das Auto gut im Griff hatte. Gott sei Dank, denn es ist wie Achterbahnfahren, wenn es über hohe Dünenkämme geht. Er demonstrierte uns eindrücklich wie gefährlich Treibsand sein kann, indem er durch ein paar stampfende Bewegungen im Nu bis zu den Knien eingesunken war. Kaum auszudenken, wenn jemand sein Auto da auf eine falsche Spur lenkt, was anscheinend immer wieder passiert. Die Aussicht auf das Sandmeer und den tiefblauen Atlantik von den hohen Dünen aus war einfach grandios. Wir bestaunten während einer Pause zwischen den Dünen Wüstenmäuse und einen kleinen Gecko der sich am Tag im Sand eingräbt. 2 Tage später konnten wir nochmal in die Dünen fahren und Chris der die „Little Big Five Tour“ anbietet, erklärte uns viel über das Leben von Radspinnen, Chamäleons, Puffottern, Käfern und sogar einen Wüstenhasen haben wir entdeckt. Über Hentjes Bay weiter im Norden erreichten wir die Spitzkoppe, wo wir einige Tage auf einem wunderschönen Platz zwischen roten Felsen campierten. Oft kamen die putzigen Klippschleifer zu Besuch, die ein bisschen an Murmeltiere erinnern und dort nicht sehr scheu sind. Ein Gewitter zauberte wunderschöne Farben an den Abendhimmel und ein Platzregen sorgte sogar für ein wenig Abkühlung.

Dann ging es auf dem Urban Camp in Windhoek schon bald ans grosse Autoputzen, denn der Staub kriecht in alle Ritzen, wo sich in den 4 Monaten so einiges angesammelt hatte. Auf der Hohen Warte steht nun unser Grüner wieder sicher bei Markus und Heike und wir hoffen auf eine neue Reise im 2016.


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